Unser nächster Streckenabschnitt führt von Hélène und Antoines Haus in Fernelmont in Richtung Luxemburg.
Bereits nach einigen Kilometern beginnt der bisher schwerste Abschnitt unserer Reise.
Wir überqueren die Maas als die Sonne gerade ein wunderschönes Licht am Flussufer erzeugt. Direkt hinter der Brücke liegt ein süßes kleines Dorf,
das einen bitteren Beigeschmack hat: hier zeigen sich die ersten steilen Berge! Es reiht sich eine Steigung hinter der anderen, mit teilweise 10%.
Ein Dorf, das oben auf einer dieser Berg liegt, heißt „Haltinne“, was im Deutschen wie „Halt inne!“ klingt. Das machen wir auch:
Wir brauchen eine große Verschnaufpause! Der Ausblick erinnert mich an das typische Stadtbild von San Francisco mit den Straßen entlang der steilen Hänge –
genauso wie hier, nur eben ohne große Stadt.
Am Abend sind wir so k.o., dass ich an einem der Berge vor Erschöpfung einen Lachanfall bekomme (besser als Weinen :-)).
Our next section heads from Hélène and Antoine's house in Fernelmont towards Luxembourg.
After just a few kilometers, the most difficult section of our journey begins.
We are crossing the Maas as the sun is just creating a wonderful light on the river bank.
Directly after the bridge lies a cute little village that has a bad taste: this is where the first steep mountains are located!
There is one incline behind the other, sometimes with 10%. A village that is on top of one of these mountains is called "Haltinne",
which in German sounds like “Pause!". This is exactly what we need: a break!
The view reminds me of the typical cityscape of San Francisco with the streets along the steep slopes - just like here, only without a big city.
In the evening we are so knocked out that I get a fit of laughter from exhaustion on one of the mountains (better than crying :-)).
Notre prochaine section mène de Hélène et Antoines Haus à Fernelmont vers Luxembourg.
Après seulement quelques kilomètres, commence la partie la plus difficile de notre voyage jusqu'à présent.
Nous traversons la Meuse lorsque le soleil crée une belle lumière sur la rive du fleuve.
Juste derrière le pont se trouve un joli petit village qui a un arrière-goût amer: les premières montagnes escarpées apparaissent ici!
Il y a une pente derrière l'autre, parfois avec 10 %. Un village situé au sommet d'une de ces montagnes s'appelle « Haltinne »,
ce qui en allemand sonne comme « Pause!». Nous le faisons aussi: nous avons besoin d'une longue pause!
La vue me rappelle le paysage urbain typique de San Francisco avec les rues le long des pentes raides - comme ici, mais sans grande ville.
Le soir, nous sommes tellement assommés que j'éclate de rire d'épuisement sur l'une des montagnes (mieux que de pleurer :-)).
Zum Glück finden wir ein ruhiges Plätzchen neben einer kleinen Brücke, die über Bahngleise führt.
Nachdem wir festgestellt haben, dass nur drei Züge in einer Stunde vorbeifahren und in einem gemäßigten Tempo, beschließen wir zu bleiben.
Mitten in der Nacht hören wir wie ein Bahndienstwagen mit einem Ohrenbetäubenden Lärm vorbeifährt.
Kurz darauf hält ein Auto nur wenige Meter (oder gar Zentimeter) neben unserem Zelt. Es ist jemand von der Bahn.
Dass wir hier zelten, interessiert ihn in diesem Moment aber scheinbar gar nicht.
Am nächsten Morgen wundern wir uns, warum es so ruhig bleibt und keine Züge mehr kommen.
Nach unserem Frühstück beantworten zwei Männer von der Bahn unsere Frage.
Leider ist in der Nacht ein Kollege bei Wartungsarbeiten ums Leben gekommen. Mit dieser traurigen Nachricht starten wir in den Tag.
Fortunately, we find a quiet place next to a cute bridge that leads over train tracks.
After realizing that only three trains pass in an hour at a moderate pace, we decide to stay.
In the middle of the night we hear a train service car driving past with a deafening noise.
Shortly afterwards, a car stops only a few meters (or even centimeters) next to our tent.
It's someone from the train service. At this moment he doesn't seem to be interested in the fact that we are camping here.
The next morning we wonder why it stays so quiet and why there are no more trains.
After breakfast, two men from the train answer our question.
Unfortunately, a colleague was killed during maintenance work during the night. We start the day with this sad news.
Heureusement, nous trouvons un endroit calme à côté d'un joli pont qui mène au-dessus des voies ferrées.
Après avoir réalisé que seuls trois trains passent en une heure et à un rythme modéré, nous décidons de rester.
Au milieu de la nuit, nous entendons une voiture de service de train passer avec un bruit assourdissant.
Peu de temps après, une voiture s'arrête à quelques mètres (voire centimètres) de notre tente.
C'est quelqu'un du train. En ce moment, il ne semble pas s'intéresser au fait que nous campons ici.
Le lendemain matin, on se demande pourquoi ça reste si calme et pourquoi il n'y a plus de trains.
Après le petit déjeuner, deux hommes du train répondent à notre question.
Malheureusement, un collègue a été tué lors de travaux d'entretien durant la nuit.
Nous commençons la journée avec cette triste nouvelle.
Auch dieser Tag entpuppt sich wieder als äußerst anstrengend. Der Fahrradcomputer zeigt am Ende des Tages knappe 800 Höhenmeter an. Zum Glück werden wir nach jedem Berg von der wunderschönen Natur und ihrer Aussicht belohnt. Einzigallein der Anblick der seltsamen Kühe lässt uns stutzig werden: Es handelt sich um die sogenannten „Weißblauen Belgier“. Eine schreckliche Züchtung von Kühen mit Genmutation, die dazu führt, dass ihr Muskelwachstum niemals stoppt. Die Arnold Schwarzeneggers der Weide sehen unnatürlich muskulös aus und scheinen furchtbare Schmerzen beim Laufen zu haben. Am Meisten schockiert uns aber der Anblick von einer Kuhherde, deren Bauch überall dieselbe Narbe aufweist: Sie alle haben einen Kaiserschnitt bekommen, da sie aufgrund der extremen Züchtung Kälber nicht mehr auf natürliche Weise gebären können. ...und das alles nur für die Fleischproduktion! Es ist wirklich traurig, zu was wir Menschen in der Lage sind und was wir mittlerweile bei der Tierhaltung als „normal“ betrachten. Für mich ist das die reinste Form von Qualzucht. Warum ist so etwas in einem modernen Europa nicht verboten? Die Tiere leiden doch offensichtlich! This day turns out to be extremely exhausting again. At the end of the day, the bike computer shows almost 800 meters in altitude. Fortunately, after every mountain we are rewarded by the beautiful nature and its view. Merely, the sight of the strange cows makes us wonder: They are the so-called "Belgian Blue". A terrible breed of cows with a gene mutation that causes their muscle growth to never stop. The Arnold Schwarzeneggers of the meadows look unnaturally muscular and seem to be in excruciating pain while walking. Most of all we are shocked to see a herd of cows whose belly has the same scar everywhere: They all had a caesarean section because due to the extreme breeding they can no longer give birth naturally to calves ...only because of the meat production! It is really sad what we humans are capable of and what we now regard as "normal" in animal husbandry. For me this is the purest form of torture breeding. Why is this not forbidden in a modern Europe? The animals are obviously suffering! Cette journée s'avère à nouveau extrêmement épuisante. En fin de journée, le compteur vélo affiche près de 800 mètres de dénivelé. Heureusement, nous sommes récompensés après chaque montagne par la belle nature et sa vue. La simple vue des vaches étranges nous laisse perplexes: ce sont les soi-disant « Blanc-Bleu Belge ». Une terrible race de vaches avec une mutation génétique qui fait que leur croissance musculaire ne s'arrête jamais. Les Arnold Schwarzeneggers de pré ont l'air anormalement musclés et semblent ressentir une douleur atroce en marchant. Mais surtout, nous sommes choqués de voir un troupeau de vaches dont le ventre a la même cicatrice partout: elles ont toutes eu une césarienne car, en raison de l'extrême élevage, elles ne peuvent plus donner naissance naturellement à des veaux... et tout juste pour la production de viande! C'est vraiment triste ce dont nous, les humains, sommes capables et ce que nous considérons maintenant comme "normal" dans l'élevage. Pour moi, c'est la forme la plus pure d'élevage de torture. Pourquoi n'est-ce pas interdit dans une Europe moderne ? Les animaux souffrent visiblement!
Abends finden wir einen Platz in einem wunderschönen Wald. Die Abendsonne zaubert ein malerisches Licht
und lässt die Sonnenstrahlen zwischen den Baumstämmen hindurch tanzen. Es herrscht eine mystische, märchenhafte Stimmung.
Nach einem leckeren Abendessen und einer schnellen Dusche aus unserem Wassersack genießen wir es, in unserem kuscheligen Zelt zu liegen.
In der Nacht hören wir ein Angsteinflößendes lautes Röhren in der Ferne, das immer näher zu kommen scheint. Unmittelbar denken wir an Wildschweine.
Für eine gefühlte Ewigkeit bekommen wir kein Auge zugedrückt. Auch die folgende Nacht bekommen wir dieses Geräusch zu hören.
Heute ist Antoines Geburtstag und wir führen ein kurzes Videotelefonat mit ihm.
Er ist gerade auf dem Weg zur Arbeit, die nur einige Kilometer von hier liegt.
Nach dem Frühstück nähert sich auf einmal ein Auto. Es hält an. Oh oh, das gibt Ärger!
Hier sind keine Autos erlaubt, also muss es ein Förster sein. Oh Mist, jetzt setzt er auch noch zum Rückwärtsgang an.
Ein Mann steigt aus und kommt schnellen Schrittes auf uns zu. Mein Herz pocht schneller...
doch er ist keineswegs wie ein Förster gekleidet, sondern scheint ein Hemd zu tragen.
Moment mal, den kennen wir doch! Es ist Antoine, der für ein 5-Minuten-Hallo vorbeigekommen ist.
Uff, Erleichterung! Nun war alles klar, wir hatten ihm ja nach unserem Telefonat unseren Standort geschickt
und er war in unserer Nähe. Die Freude ist riesengroß!
In the evening we find a place in a beautiful forest.
The evening sun conjures up a picturesque light and lets the rays of the sun dance through the tree trunks.
There is a mystical, fairytale atmosphere. After a delicious dinner and a quick shower from our water bag, we enjoy lying in our cozy tent.
In the night we hear a frightening, loud roar in the distance that seems to come closer and closer.
We immediately think of wild boars. For what feels like an eternity, we couldn’t close our eyes. We heard this noise the following night as well.
Today is Antoine's birthday and we have a short video call with him. He's just on his way to work, which is only a few kilometers from here.
After breakfast a car suddenly approaches. It lasts. Oh oh that looks like trouble! Cars are not allowed here so it has to be a forester.
Oh crap, now he's starting to reverse too. A man gets out and walks quickly towards us. My heart is beating faster...
but he is by no means dressed like a forester, he seems to be wearing a shirt.
Wait a minute, we know him! It's Antoine who stopped by for a 5-minute-hello. Uff, relief! Now everything was clear,
we had sent him our location after our phone call and he was close by. The joy is huge!
Le soir, nous trouvons une place dans une belle forêt.
Le soleil du soir évoque une lumière pittoresque et laisse les rayons du soleil danser à travers les troncs d'arbres.
Il y règne une atmosphère mystique et féerique. Après un délicieux dîner et une douche rapide de notre sac à eau,
nous aimons nous allonger dans notre tente confortable.
Dans la nuit, nous entendons un rugissement effrayant et fort au loin qui semble se rapprocher de plus en plus.
On pense tout de suite aux sangliers. Pour ce qui semble être une éternité, nous ne sommes pas fermés les yeux.
Nous avons également entendu ce bruit la nuit suivante.
Aujourd'hui, c'est l'anniversaire d'Antoine et nous avons un petit appel vidéo avec lui.
Il est juste en route pour son travail, qui n'est qu'à quelques kilomètres d'ici.
Après le petit-déjeuner, une voiture s'approche soudainement. Ça dure. Oh oh c'est le problème!
Les voitures ne sont pas autorisées ici, il doit donc s'agir d'un forestier. Oh merde, maintenant il commence à faire marche arrière aussi.
Un homme sort et marche rapidement vers nous. Mon cœur bat plus vite...
mais il n'est pas du tout habillé comme un forestier, il semble porter une chemise.
Attendez une minute, nous le connaissons! C'est Antoine qui s'est arrêté pour un bonjour de 5 minutes.
Ouf, soulagement! Maintenant, tout était clair, après notre appel téléphonique, nous lui avions envoyé notre position et il était à proximité.
La joie est immense!
Vor der Luxemburger Grenze treffen wir auf Peter, der mit seinem Solar betriebenen E-Bike mit ca. 30 anderen Solar-E-Bikern bei einer Europatour mitmacht:
www.thesuntrip.com. Wir sind beeindruckt!
Mit leuchtenden Augen erzählt er uns auch von seinen bisherigen Fahrradtouren, die unter anderem auch durch Kasachstan geführt haben.
Im Laufe des Nachmittags treffen wir immer wieder auf Fahrradfahrer mit Solar-E-Bikes.
Ein Dorf vor der Grenze haben wir unseren ersten großen Streit.
Mitunter Erschöpfung und die Differenzen unserer körperlichen Beschaffenheiten scheinen dazu beizutragen.
Es kracht ordentlich, wie diskutieren über „Aufhören“, „Abkürzen mit dem Zug“ oder „Gewicht verteilen“.
Wir entscheiden uns schließlich für Weitermachen und Gewicht verteilen.
Spätestens bei einer leckeren belgischen Pommes ist der Streit wieder vergessen :-)
Before the Luxembourg border we meet Peter, who is taking part in a European tour with his solar powered e-bike with about 30 other solar e-bikers:
www.thesuntrip.com. We are impressed!
With shining eyes, he also tells us about his previous bicycles tours, which have also led through Kazakhstan, for example.
In the course of the afternoon we repeatedly meet cyclists with solar e-bikes.
We have our first big argument in a village in front of the border.
Also exhaustion and the differences in our physical condition seem to contribute to this.
There is a big clash, like discussing about “stopping”, “taking a shortcut by train” or “shifting weight from one bicycle to the other”.
We finally decide to go ahead and distribute the weight.
At the latest with delicious Belgian fries, the dispute is forgotten again :-)
Avant la frontière luxembourgeoise, nous rencontrons Peter,
qui participe à une tournée européenne avec son e-bike solaire avec environ 30 autres e-bikers solaires:
www.thesuntrip.com. Nous sommes impressionnés!
Les yeux brillants, il nous parle aussi de ses précédentes tournées à vélo, qui ont également traversé le Kazakhstan, par exemple.
Au cours de l'après-midi, nous rencontrons à plusieurs reprises des cyclistes équipés de vélos électriques solaires.
Nous avons notre première grande dispute dans un village avant la frontière.
Parfois, l'épuisement et les différences de notre condition physique semblent y contribuer.
Il y a beaucoup de bruit, comme des discussions sur « s'arrêter », « prendre un raccourci en train » ou « répartir le poids ».
Nous décidons finalement d'aller de l'avant et de répartir le poids.
Au plus tard avec une délicieuse frite belge, la dispute sera à nouveau oubliée :-)